Glossen und Satiren
ageszeitungen sind flüchtige Medien. Kaum jemand erinnert sich nach einigen Tagen — von Wochen ganz zu schweigen — an das, was er gelesen hat. Daher entschließen sich immer mehr Kolumnisten österreichischer Tageszeitungen, ihre Werke für die Nachwelt zu erhalten und geben ihre Glossen und Satiren in Buchform heraus.Einer von ihnen ist der Kärntner Egyd Gstättner. Ein Autor, der sich allerdings nicht auf das Verfassen von Glossen beschränkt, sondern bereits mehrfach Auszeichnungen für seine Werke erhielt. In seinem neuen Buch Durchs wilde Österreich unternimmt er mit einer Sammlung seiner Satiren, die in österreichischen und deutschen Zeitungen erschienen ist, einen Streifzug durch die österreichische Seele. Die Themen sind weit gestreut: Kultur und Politik — als Kärntner mit dem berühmten Landeshauptmann zeigt er sich hier von einer besonders bissigen Seite –, Sport und Gesellschaft, eben alles, was das Leben so ausmacht.
Mit trockenem Humor und hintergründig-philosophischem Witz dringt er in die Hinter- und Abgründe der österreichischen Befindlichkeiten. Banalitäten werden zur komischen Farce, Alltagsgeschichten zu Kabarettszenen. Gstättner entlarvt mit Sprachwitz und Ironie die unfreiwillige Komik des Lebens.
Natürlich sind seine gesellschaftspolitischen Satiren in erster Linie auf Österreich — und da speziell auf Kärnten — zugeschnitten, aber nicht nur gelernte Österreicher werden ihren Spaß an den kurzen Exkursen über alle wichtigen Aspekte des Lebens haben. Letztendlich unterscheiden sich die Absurditäten des Lebens oder die der Politiker auch in Resteuropa nicht so sehr von den österreichischen.“ –Lisbeth Legat